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10. Dezember 2014

Neue Schock Prognose sieht Ölpreis Verfall auf Dollar

Am vergangenen Sonntag ließ sich die Sopranistin mit dem Separatisten-Führer Oleg Zarew in St. Petersburg ablichten, das ganze wurde live im Staatsfernsehen übertragen. Einige russische Medien nahmen’s mit Humor – sie sorgten sich, dass die Netrebko nun unter die Sanktionen des Westens fallen könnte. Mit derlei Ablenkungsmanövern verschwinden aber die wirtschaftlichen Probleme Russlands nicht einfach. Denn die Talfahrt des Ölpreises hält unvermindert an und mit ihr wachsen die Löcher im russischen Staatshaushalt, der auf einem Ölpreis von etwa 95 Dollar pro Barrel basiert.
Am Dienstagmorgen kostete ein Fass der Nordseesorte Brent nur noch 65,72 Dollar, ein Barrel der US-Sorte WTI war für 62,75 Dollar zu haben. Brent ist damit auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Und in der vergangenen Woche hatte der Öl-Multi Saudi-Arabien seine Preise für seine Kunden in Asien und den USA gesenkt. Angesichts der stark wachsenden US-Schieferölproduktion will das Königreich am Golf seine Marktanteile verteidigen. Doch damit nicht genug: Am Montag zog laut Medienberichten auch der Irak mit einer Preissenkung nach. Die OPEC hatte jüngst auf eine Produktionskürzung verzichtet und damit die Talfahrt der Ölpreise beschleunigt.
Hinzu kommt, dass der Energie-Hunger in Asien stagniert, wodurch sich das Öl-Überangebot an den Weltmärkten noch vergrößert. Japans Wirtschaft schrumpfte im dritten Quartal stärker als angenommen (-1,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal) und die chinesischen Exporte werden von der anhaltenden weltweiten Konjunkturflaute ausgebremst. Japan und China sind nach den USA die größten Energieverbraucher der Erde. Wenn sie ihren Appetit auf Öl zügeln, wird das Überangebot an den Rohstoffmärkten nicht schnell genug abgebaut.
Einen echten Schreck aber dürften Russland und die anderen Nationen, die vom Öl-Export leben, bekommen haben, als Morgan Stanley in dieser Woche seine Prognosen für die Entwicklung des Ölpreises veröffentlichte. In Ihrem Basisszenario gehen die Experten für 2015 von einem Preis von durchschnittlich 70 Dollar je Fass und für 2016 von 88 Dollar je Fass aus. Im schlimmsten Fall aber könnte der Preis im zweiten Quartal des nächsten Jahres bis auf 43 Dollar je Barrel zurückgehen. Dieses Niveau könnte erreicht werden, falls es keine Interventionen der OPEC gebe. Erst für das Jahr 2017 rechnet Morgan Stanley mit einer allmählichen Erholung auf 100 Dollar je Barrel.
Die OPEC aber will und wird abwarten, wie die US-Schieferöl-Produktion mit den sinkenden Ölpreisen zurecht kommt. Noch machten sich die zuletzt deutlich gesunkenen Genehmigungen nicht in einem sichtbaren Rückgang der Ölbohrungen bemerkbar. Doch einige Investoren wie ConocoPhilips haben bereits angekündigt, ihre Investitionen in die Schieferproduktion im kommenden Jahr zu reduzieren.
Viele Analysten gehen allerdings davon aus, dass sich der Ölpreis aufgrund eines verknappten Angebotes wieder erholen dürfte. Die OPEC erwartet, dass es im Bereich um 60 Dollar pro Fass zu einer Stabilisierung kommt. Irgendwann müssen eben auch Saudi-Arabien und Co. die Reißleine ziehen, damit sie noch vom Öl leben können.
Allerdings haben die Golf-Staaten auch beträchtliche Rücklagen, sie können die Talfahrt des Ölpreises noch ein Weilchen beobachten, bevor sie eingreifen. Russland hat dieses Glück nicht. Aber zumindest kann der Kreml auf die tapfere Künstler-Brigade bauen, wenn es darum geht, die Bevölkerung bei der Stange zu halten. Quelle: OILCO Research


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